Flexible Arbeitsmodelle: Ein Wunsch vieler Mitarbeiter, ein Gewinn für Unternehmen
Flexible Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodelle gibt es nicht erst seit gestern. Im Pandemiejahr 2020 haben Angebot und Nutzung einen deutlichen Auftrieb erfahren. Es lohnt sich, jetzt über die Zukunft nachzudenken. Denn, so die Prognose von Aurum Interim, einem der führenden Interim Management Provider in Deutschland: Der Trend wird anhalten. Welche Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodelle es gibt und wie häufig sie zum Einsatz in Unternehmen kommen – das zeigt eine wissenschaftliche Studie, die Aurum Interim durchgeführt hat.
Vom Einsatz flexibler Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodelle profitieren beide: Unternehmen und Arbeitnehmer. Denn Flexibilität hat nicht nur Vorteile für Mitarbeiter – sie hat ebenfalls einen Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens, wie der Flexibilitätsmonitor eindrücklich beweist, den Aurum Interim einmal jährlich in Zusammenarbeit mit der CBS International Business School und dem Marktforschungsinstitut Innofact aufsetzt. Ganz wesentlich im Zusammenspiel der verschiedenen flexibilitätssteigernden Faktoren für Unternehmen sind dabei die Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodelle. Denn je breiter das Angebot, je flexibler der Umgang mit diesen Modellen, umso positiver wirkt sich das auf die generelle Flexibilität, aber auch auf die Unternehmensergebnisse aus. „Ein klarer Grund, die eigenen Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodelle einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und verstärkt in die eigene Flexibilität zu investieren“, sagt Axel Oesterling, Geschäftsführer von Aurum Interim Management. „Weil Flexibilität sich auszahlt. Die Währung dafür lautet Erfolg.“
Die verschiedenen Arbeitsplatzmodelle im Vergleich
Die Erkenntnisse aus dem Corona-Jahr können eine Blaupause für die Zukunft sein. Die Pandemie hat zu einem Flexibilitätsboost bei der Arbeitsplatzwahl gesorgt. Mit einem Index von 4,55 von insgesamt 6 Punkten bescheinigen die 536 Befragten der Aurum-Studie ihren Unternehmen eine hohe Flexibilität. Neben dem klassischen Arbeitsplatz, der nach wie vor eine führende Rolle einnimmt, hat sich – getrieben durch COVID-19 – vor allem das Homeoffice-Angebot mit 90% in Deutschlands Unternehmen durchgesetzt. Das ist wenig verwunderlich! Aber auch Desk Sharing-Angebote – so die Einschätzung der Studienteilnehmer – befinden sich mit 70% in 2020 und einem Plus von 45% gegenüber 2019 auf Zukunftskurs. Auffällig ist ebenfalls die Entwicklung bei Co-Working-Modellen. Knapp 70% der befragten Unternehmensvertreter gaben an, Co-Working-Angebote zu machen, ein Zuwachs um ganze 40% im Vergleich zu 2019. Etabliert haben sich in den vergangenen Jahren darüber hinaus ebenfalls On-Site-Arbeitsplatz-Angebote beim Kunden mit ca. 65% (Vorjahr: ca. 30%). Und auch, wenn die aktuelle Situation die breite Nutzung nicht in vollem Ausmaß möglich macht: Die Offenheit für und das Angebot an verschiedenen Arbeitsplatzmodellen ist deutlich gewachsen. „Wir gehen fest davon aus, dass sich diese Entwicklung auch mit dem Ende der Corona-Krise fortsetzt“, kommentiert Oesterling das Ergebnis. „Jedes Unternehmen sollte seine Arbeitsplatzangebote einmal auf den Prüfstand stellen, neu bewerten und gegebenenfalls nachsteuern.“
Arbeitszeitmodelle und ihre Relevanz für Unternehmen
Gute Noten erteilt die Studie Deutschlands Unternehmen übrigens auch in puncto Flexibilität der Arbeitszeiten. Lediglich 13% der Befragten sehen eine fehlende Flexibilität im Bereich der Arbeitszeitgestaltung, die Mehrheit stellt den Unternehmen diesbezüglich ein gutes Zeugnis aus. Das bestätigen die Details des Flexibilitätsmonitors von Aurum: Teilzeit- und Job Sharing-Angebote für Führungskräfte unterbreiten 66% der befragten Unternehmen, für Mitarbeiter sind es 77%. Dieses Modell wird allerdings nur von einem kleinen Teil der Führungskräfte und weniger als der Hälfte der Mitarbeiter tatsächlich genutzt. „Eine Lücke zwischen Angebot und Nachfrage, die sich jedoch perspektivisch verkleinern wird“, so die Meinung von Oesterling. „Denn Teilzeit- und Job-Sharing-Angebote fördern die Flexibilität auf beiden Seiten und entsprechen voll dem Zeitgeist.“ Im Bereich der Arbeitszeitregelungen rangiert aktuell die Gleitzeit an erster Stelle. Mehr als 90% der befragten Unternehmen nutzen sie, das entspricht einem leichten Anstieg um 5% gegenüber dem Vorjahr 2019. Aber auch Arbeitszeitkonten und Vertrauensarbeitszeit sind mit je ca. 80% weit verbreitet und etabliert. Der Einsatz von Vertrauensarbeitszeit wuchs dabei um fast 15%. „Es ist erfreulich zu sehen, wie sich das Angebot und die Nutzung verschiedener Arbeitszeitmodelle im vergangenen Jahr verstärkt haben“, sagt Oesterling. „Das ist ein klarer Schritt in die richtige Richtung, denn flexible Arbeitszeiten zahlen voll auf die unternehmerische Leistungskraft ein – und damit auf den mittel- und langfristigen Erfolg.“
Tools, die die Flexibilität von Arbeitsmodellen fördern
Die Flexibilität von Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodellen zieht zwangsläufig eine verstärkte Nutzung von digitalen Kommunikationstools nach sich. Auch hier hat das Corona-Jahr einen Change-Prozess eingeleitet, der sich nach Auffassung von Oesterling fortsetzen wird: „Virtuelle Meetings stehen auch nach der Pandemie weiter auf der Tagesordnung. Es wird keine vollständige Rückkehr zu einem ‚damals‘ geben.“ Die am häufigsten genutzten Kommunikationstools sind laut Flexibilitätsmonitor Teams (80%), Zoom (78%), Skype (75%) und Cisco (71%). Interessant für HR-Experten ist die Erkenntnis, dass die Feedbackkultur unter dem digitalen Austausch nicht leidet, sondern im Gegenteil einen Schub bekommt. So stieg der Index von 3,88 Punkten in 2019 auf 4,48 von 6 in 2020. „Die Führungskultur leidet nicht unter der Digitalisierung“, sagt Oesterling. „Sie profitiert sogar davon.“ Aber auch der verstärkte Einsatz von Webinaren und Online-Trainings hat sich bewährt. Mehr als 50 Prozent der befragten Unternehmen haben ihr Angebot stark bis sehr stark erhöht.